Zimt – wärmendes Gewürz aus der Rinde junger Bäume
Zimt verleiht herzhaften Gerichten eine süße Note und setzt in Desserts würzige Akzente. Sein nelkenähnlicher Duft und sein warmes Aroma können unserem Gehirn vorgaukeln, das ein Gericht Zucker enthält, auch wenn gar keiner darin ist. In Marokko verwendet man Zimt in deftigen Gerichten, um den Wildgeschmack von Lamm abzumildern. Neben der Rinde, die wir als Gewürz kennen, haben auch die unreifen Früchte ein Zimtaroma. Sie können roh gegessen oder mitgekocht werden, sind aber schwer aufzutreiben.
Herkunft und Erntesaison von Zimt
Herkunftsgebiete von Zimt sind Burma (Kassie), Sri Lanka (Echter bzw. Ceylon Zimt) und Südostasien. Heutige Anbaugebiete liegen in Vietnam, Südchina, Sri Lanka, Seychellen, Indonesien und Madagaskar.
Zimt besteht aus der getrockneten Rinde verschiedener Bäume aus der Familie der Lorbeergewächse. Zimtbäume lässt man ein paar Jahre wachsen, dann werden sie radikal heruntergeschnitten. Aus den Stümpfen wachsen dann neue, buschige Zweige nach. Nach der Regenzeit werden diese Triebe geschnitten. Die äußere Rinde wird entfernt und die darunterliegende dünne Schicht vorsichtig abgezogen. Die Streifen rollen sich zusammen, wenn sie zum Trocknen in die Sonne gelegt werden.
Wissenswertes über Zimt
Über Zimt alleine könnte man wahrscheinlich ein komplettes Buch schreiben. Klar ist definitiv das Zimt nicht nur für Desserts geeignet, und weit mehr ist als ein Weihnachtsgewürz. Die meisten Leute kennen Zimt nur von klebrig-süßen Backwaren und aromatisierten Kaffeegetränken. Diese werden aber meist mit künstlichen Aromen hergestellt, die nichts mit der duftenden Eleganz dieses Gewürzes zu tun haben.
China-Zimt oder Kassie ist wesentlicher Bestandteil des chinesischen Fünf-Gewürze-Pulvers. Er ist einfacher und billiger zu ernten und zu verarbeiten und enthält besonders viel ätherisches Öl, was seinen durchdringenderen Duft erklärt. Er passt gut zu Gerichten, die lange oder auf großer Flamme gegart werden. Die unreifen Früchte, die an Gewürznelken erinnern, haben ein warmes, mildes Aroma, sind bei uns aber nur selten erhältlich.
Der Vietnamesische oder Saigon-Zimt ist näher mit dem China-Zimt verwandt. Er wird meist gemahlen verkauft, da seine Rinde sehr dick und schwer zu mahlen ist. Ganze Saigon-Rinde kann in Suppen und Eintöpfen mitgekocht werden.
Traditionelle Verwendung
- Pastilla (mit Taubenfleisch gefüllte Pastete) – Marokko
- Pho (Nudelsuppe) – Vietnam
- Moussaka (Auflauf) – Griechenland
- Garam Masala (Gewürzmischung) – Indien
- Apple Pie (klassischer Apfelkuchen) – USA
Würztipps und harmonische Gewürze:
- Lammspieße
- Gewürznelken
- Tajine mit Huhn
- Wan Tan
- Rhabarber-Crumble
In Gewürzmischungen passt Zimt sehr gut zu: Kümmel, Kardamom, Nelken, Kreuzkümmel und Ingwer
Rezeptideen mit Zimt:
- Lammhackfleisch mit vietnamesischem Zimt und ungesüßtem Kakaopulver würzen und zu Fleischkrapferl verarbeiten.
- Kürbis in dicke Scheiben schneiden, mit Ceylon-Zimt bestreuen, Sherry-Essig darüber träufeln und im Ofen backen.
- Geriebene Kassie in Olivenöl erwärmen, geraspelten Rosenkohl, Knoblauch und Zitronensaft dazu. Dann über frische Pasta geben.
Quelle und Buchtipp
Dieser Artikel stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.
Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.
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Euere Erfahrungen mit Zimt?
Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.
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