Tamarinde – säuerlich-herbe Früchte eines tropischen Baumes.
Wahrscheinlich haben Sie im Asiamarkt oder in der Feinkostabteilung Ihres Supermarkts schon einmal Tamarindenpaste gesehen, aber nie gewusst, was Sie damit anstellen sollen. Es sei Ihnen verziehen – in Deutschland ist Tamarinde bislang wenig bekannt.
Das ursprünglich aus Afrika stammende Gewürz, bestehend aus dem dunklen Fruchtmarkt der Tamarinde, schmeckt säuerlich-herb. Je unreifer die Früchte geerntet werden, desto saurer der Geschmack. In den Anbauregionen werden auch die Blätter verzehrt. Tamarinde wird im Ganzen, als Paste oder als Tamarindenwasser verkauft. Das Pulver das aus dem getrockneten Fruchtmark hergestellt wird, bewahrt auch bei langer Garzeit seinen Geschmack und Geruch, färbt Gerichte schön dunkel und ist ein natürliches Bindemittel.
Herkunft von Tamarinde
Tropische Regionen Afrikas. Anbau in den meisten tropischen Gebieten der Welt, darunter Süd- und Südostasien und Pazifikinseln.
Wissenswertes über Tamarinde
Die langen, braunen Früchte hängen an massiven Bäumen. Wenn sie reif werden (je nach Anbauregion von April bis Juni oder von Spätsommer bis Herbst), verwandelt sich das Fruchtmark der prallen Hüllen in eine rötliche-braune, klebrige Paste und die Hülle wird brüchig. Die Erntehelfer schütteln die Bäume, sodass die reifen Früchte herabfallen. Dann werden sie entweder geschält und das Mark mit Zucker oder Sirup vermischt zu Kugeln gerollt oder die Früchte werden mit Wasserdampf behandelt und dann getrocknet.
Der Tamarindenbaum aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) stammt ursprünglich aus Afrika und nicht wie fälschlicherweise oft behauptet wird aus Indien. Als die Perser und Araber das Gewürz kennenlernten, verglichen Sie die Tamarinde mit einer ihnen bekannten Frucht und gaben ihr den Namen tamr al-hindi (indische Dattel). Das klebrige, köstliche Fruchtmark der Tamarinde fand den Weg in viele Länderküchen. Die natürliche Säure macht sie zu einer essenziellen Zutat von sauer eingelegten Speisen (z. B. einem indischen Fischgericht), fermentierten Getränken, Chutneys und Saucen. Die Blüten und jungen Blätter sind ebenfalls essbar, in Indien werden sie als Gemüse verzehrt oder in Currys integriert und auch die Samen kann man essen, sowohl roh als auch gekocht.
Unreife Hülsen sind in indischen Bestandteil von Reis, Fisch und Fleischgerichten, während sie in Thailand und Vietnam Suppen (wie Tom Yum oder Canh Chua) und Eintöpfe bereichern. Aus Tamarinde und Zucker werden in Kuba, Jamaika, Thailand, Vietnam, der Dominikanischen Republik und den Philippinen Süßigkeiten hergestellt. In den Tropen gibt es ein Erfrischungsgetränk und Wassereis aus Tamarindenbasis.
Traditionelle Verwendung
- Worcestersauce – Großbritannien
- Reiseintopf – Jamaika
- Vindaloo (Curry) – Goa
- Rasam (säuerlich-würzige Suppe) – Indien
- Bisi Bele Bath (Linden-Reis-Gericht) – Indien
Würztipps und harmonische Gewürze:
- Daiquiri
- Kokos-Hühnersuppe mit Nudeln
- Auberginen-Curry
- Schweinefleisch süß-sauer
- Sate-Sauce
In Gewürzmischungen harmoniert Tamarinde sehr gut mit: Basilikum, Kardamom, Gewürznelken, Ingwer, Zitronengras
Rezeptideen:
- Den Rand eines Margarita-Glases erst in Honig und dann in gemahlene Tamarinde tauchen.
- Kürbispüree und Ricotta mit gemahlener Tamarinde würzen und Ravioli damit füllen.
- Asiatisches Crudo: Dünn geschnittenen Hamachi oder Thunfisch mit Tamarindenpulver bestreuen und Senföl darüber träufeln.
Quelle und Buchtipp
Dieser Artikel stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.
Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.
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Euere Erfahrungen mit Tamarinde?
Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.
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