PIRI-PIRI Chili – Klein aber oho diese Chilis aus Angola
Als Pfeffer schwer zu bekommen war, nutze man in Brasilien diese kleinen PIRI-PIRI Chilischoten als Schärfequelle. Zusätzlich zu ihrer wirklich teuflischen Schärfe, bringen sie eine schöne Säure und frische Zitronennoten mit. Am besten ist diese Chilisorte, wenn sie voll ausgereift und violett-rot sind. Die meisten geben sie im Ganzen oder grob gemahlen zu diversen Gerichten. Sie lassen sich gut mit dem Messer klein hacken. Man kann sie zwar auch mit der Hand her bröseln, sollte sich aber danach unbedingt die Hände waschen. Jede Berührung von Lippen, Augen oder Nase könnte sehr unangenehme Folgen haben.
Herkunft und Erntesaison der PIRI-PIRI Chilis
Süd- und Mittelamerika, später Brasilien und Afrika; Heutiger Anbau meist in Afrika, wilde Vorkommen in den Wäldern des Sudan.
Wissenswertes über Piri Piri Chili
Die wärmeliebenden, buschigen Sträucher tragen eine der kleinsten Chiliarten der Welt (maximal 2,5 Zentimeter lang). Die stumpf zulaufenden Schoten reifen von grün nach leuchtend rot bis lila. Sie werden im Spätsommer oder Frühherbst geerntet und dann in der Sonne getrocknet.
Piri-Piri ist auch unter dem Namen Pili-Pili, Peri-Peri oder Birdseye bekannt. Nicht zu verwechseln mit einem anderen nahen Verwandten aus der Chilifamilie, dem thailändischen Bird´s Eye Chili. Die brasilianische Varietät Pimenta malagueta wird ebenfalls Piri-Piri genannt. Sie hat aber nichts mit den auch Malagettapfeffer genannten Paradieskörnern zu tun. In Angola heißen die Chilis Gindungo.
Seitdem die Piri-Piri Chilis im frühen 16. Jahrhundert durch die Portugiesen von Brasilien nach Angola (damals portugiesische Kolonie) gelangten, gedeihen sie auf dem afrikanischen Kontinent. In Anbetracht dessen verwundert es nicht, dass die meisten Rezepte mit Piri-Piri aus der afrikanischen, portugiesischen oder brasilianischen Küche stammen. Piri-Piri Chilis sind als getrocknete ganze Schoten, eingelegt, in Flocken oder als Pulver erhältlich. Sie sind Bestandteil verschiedener Würzsaucen und Marinaden, meist in Verbindung mit Zitronenschale, Zwiebeln, Pfeffer, Salz, Zitronensaft, Lorbeer, Gewürzpaprika, Basilikum, Oregano und Estragon (je nach Region). Die leuchtend-rote, scharfe Piri-Piri Sauce gibt gegrillten Hähnchen oder Garnelen den nötigen Kick, würzt Schweinefleisch Gerichte wie Carne de porco und den portugiesischen Bohneneintopf Feijoada.
Traditionelle Verwendung
- Piri-Piri Öl – Portugal
- Moqueca (Fischeintopf) – Brasilien
- Piri-Piri-Huhn – Afrika
- Erdnuss-Sauce – Afrika
- Piri-Piri-Paneer (Käse) – Indien
Würztipps und harmonische Gewürze:
- Kalte Karottensuppe
- Süß-Saure Saucen
- Sautierte Butterkrebse
- Pad Thai
- Saté-Spieße vom Schwein
In Gewürzmischungen passt Piri-Piri sehr gut zu Amchoor, Knoblauch, Muskatnuss, Paprika und Paprika
Rezeptideen:
- Feurige Chili-Paste: Eine Handvoll getrocknete Piri-Piri-Chilis 30 Minuten in warmen Wasser einweichen, abseihen und mit getrocknetem Knoblauch und Essig pürieren.
- Einen ganzen Schinken am Knochen während des Garvorgangs mit einer Glasur aus gemahlenem Piri-Piri und Zuckerrohrmelasse bepinseln.
- Ein Ceviche (z.B. mit Flunder) mit einer Mischung aus gemahlenem Piri-Piri, Zitronensaft, Cayennepfeffer und gehacktem Koriander würzen.
Quelle und Buchtipp
Dieser Artikel stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.
Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.
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Euere Erfahrungen mit Piri-Piri?
Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.
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