Liebstöckel – Gewürz mit super frischem Selleriearoma

Von der Wurzel bis zum Samen frisches Selleriearoma. Der Liebstöckel ist ein Kraut, dessen Blätter an Sellerie erinnert, aber mit dünneren Stängel und kleiner Wurzel. Schnell lernt man den an Petersilie und Sellerie erinnernden Geschmack der großen Blätter und das herbe Aroma der Stängel lieben. Der Duft von Liebstöckel erinnert manchmal an Oregano. Wegen seines straken Aromas kann man das Kraut guten Gewissens trocknen und in Eintöpfe, Suppen und anderen Gerichte mit langer Garzeit streuen. Die frischen Blätter kommen klein gehackt in den Salat. Die Samen schmecken ähnlich, haben aber ein wärmendes Aroma. Liebstöckel ist ein weit verbreitetes Gartenkraut. Das was man im Gewürzregal findet, sind die getrockneten Blätter, die werden am häufigsten benutzt.

Liebstöckel

Herkunft und Erntesaison von Liebstöckel

Anbau in Mittel- und Südeuropa und Asien Liebstöckel ist eine perennierende krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) mit Wuchshöhen bis zu 2,50 m. Die glänzenden, hellgrünen Blätter erntet man am besten im Frühjahr und Sommer, bevor die Pflanze zu blühen beginnt, wodurch die Blätter bitter werden. Aus den geblichen Blüten entwickeln sich essbare Samen, die im Herbst reif werden.

WISSENSWERTES

Dass Liebstöckel auch Maggikraut genannt wird, liegt an der geschmacklichen Nähe zu der bekannten Würzsauce, die allerdings keinen Liebstöckel enthält. In Frankreich wird das Kraut auch Celeri perpetuel genannt, „ewiger Sellerie“ weil es das ganze Jahr über verfügbar ist. Die Pflanze war schon bei den alten Römern beliebt. Die rohen Blätter und Stängel wurden kleingeschnitten und als Zutat zu Aufläufen, Fischsuppen, Füllungen und Saucen verwendet. Die Stängel können, ähnlich wie die des Engelwurz (Angelica), kandiert und zum Dessert vernascht werden. Die süß-salzige Leckerei eignet sich sogar als Cocktail-Strohhalm. Auch die Wurzeln sind essbar, man kann sie zum Beispiel raspeln und zusammen mit den gehackten frischen Blättern zum Salat geben. Die kleinen, knackigen Samen werden ähnlich wie Fenchelsalat, meist im Ganzen verwendet oder zu feinen Pulver vermahlen.

Traditionelle Verwendung

  • Seefood Chowder (Fischeintopf) – USA
  • Vichyssoise (kalte Gemüsesuppe) – Frankreich
  • Lovage Cordial (Kräuterlikör) – Großbritannien
  • Tomatensauce – Norditalien
  • Ciorba (Suppe) – Rumänien

Würztipps:

  • Bloody Mary
  • Pastinaken-Veloute
  • Kartoffelsalat
  • Sautierte Pilze
  • Hummersandwich

In Gewürzmischungen harmoniert Liebstöckel besonders gut mit: Kümmel, Fenchel, Bohnenkraut, Sumach, Tomatenpulver, Ysop

Rezeptideen mit Liebstöckel

  1. Rinderbrühe mit ein paar getrockneten Liebstöckelblättern köcheln lassen und zur Zubereitung von Graupenrisotto verwenden.
  2. Krabbencocktail: Gekochte Krabben mit gemahlenem Liebstöckel, Zitronensaft, Mayonnaise und Ketchup vermengen.
  3. Gemahlenen Liebstöckel unter Dijonsenf rühren, mit kaltem Roastbeef vermengen und Sandwiches damit belegen.

Quelle und Buchtipp

Dieser Artikel stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.

Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.

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Euere Erfahrungen mit Liebstöckel?

Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.

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