Kubebenpfeffer – der bittere Pfeffer mit dem „Schwänzchen“
Kubebenpfeffer fällt durch seinen komplexen Geschmack auf. Zwar ist er nicht sehr scharf, aber er beeindruckt durch seine frischen, fast harzigen Elemente, die einem in die Nase steigen. Er schmeckt zunächst bitter, und nach einiger Zeit stellt sich ein erfrischendes, leicht taubes Gefühl ein. Kubebenpfeffer wird oft als warme, kampferartige Kreuzung zwischen Pfeffer und Piment beschrieben. Dieses Gewürz harmoniert hervorragend mit Zitrusaromen.
Viele beziehen ihren Kubebenpfeffer aus Java. Im Urwald von Madagaskar wächst eine wilde Variante: Der Voatsiperifery (Piper borbonense) ist blumiger und zitroniger, aber nur schwer zu bekommen. Als Falschen Kubebenpfeffer bezeichnet man den Aschantipfeffer (Piper guineense) aus Zentralafrika, dessen rötliche Beeren weniger Bitterstoffe beinhalten und ebenfalls ein Schwänzchen haben, allerdings ein gebogenes (das der Kubebenbeeren ist gerade).
Herkunft und Erntesaison
Kubebenpfeffer kommt ursprünglich aus Java und Indonesien. Heutige Anbaugebiete findet man vor allem auf Java und anderen indonesischen Inseln, aber auch in Afrika und Indien.
Als Kubebenpfeffer bezeichnet man die unreifen Früchte einer tropischen perennierenden Kletterpflanze aus der Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae), die häufig in Kaffeeplantagen anzutreffen ist. Aus den kleinen weißen Blüten des jährlichen Blütenstands gehen kleine grüne Früchte hervor. Sie werden im Frühsommer vor der Reife geerntet und in der Sonne getrocknet, wodurch sie sich in runzlige, schwarzbraune Beeren verwandeln.
Wissenswertes über Kubebenpfeffer
Kubebenpfeffer nennt man auch Schwanz-, Stiel- oder Java Pfeffer. Im 16. Und 17. Jahrhundert war das Gewürz ein beliebter Ersatz für Schwarzen Pfeffer, scheint aber heute aus den westlichen Küchen so gut wie verschwunden zu sein; vielleicht waren die Bitterstoffe daran schuld.
Kubebenpfeffer wurde bereits vor einigen Hundert Jahren von arabischen Händlern verkauft und fand den Weg nach Indien und Europa. Es heißt, die javanischen Erzeuger hätten die Beeren durch Überbrühen unfruchtbar gemacht, um ihr Monopol zu sichern. Es scheint funktioniert zu haben: Java ist nach wie vor Hauptexporteur. Nachdem die Pflanze anfangs zu medizinischen Zwecken kultiviert wurde, erfreute sich ihr pfeffriges Aroma bald zunehmender Beliebtheit.
Traditionelle Verwendung von Kubebenpfeffer
- Dattelkuchen mit Hartweizengrieß – Marokko
- Ras-el-Hanout (Gewürzmischung) – Marokko
- Tajine mit Hammelfleisch – Nordafrika
- Gulai oder Gule (Currys) – Indonesien
- Gin – Europa
Würztipps und harmonische Gewürze
- Orangenmarmelade
- Scharf angebratene Jakobsmuscheln
- Geschmorte Lammschulter
- Geröstete Pastinaken
- Zitronenkuchen
In Gewürzmischungen harmoniert Kubebenpfeffer sehr gut mit: Gewürznelken, Zitronengras, Muskatnuss, Orangenschale, Rosa Beeren
Rezeptideen
- Milch mit ein paar Kubebenbeeren aufkochen und für die Zubereitung einer Béchamelsauce verwenden.
- Schmale Entenbrustscheibe vor dem Garen mit gemahlenem Kubebenpfeffer, Ingwerpulver und Sojasauce würzen.
- Gemahlenen Kubebenpfeffer, Reisweinessig, Sesam und Orangenschale mischen, einen Salat aus kalten Sobanudeln damit würzen.
Quelle und Buchtipp
Dieser Artikel stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.
Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.
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Euere Erfahrungen mit Kubeben Pfeffer?
Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.
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