Oregano – Das Pizzagewürz schlechthin
Im fünften Teil unserer VOI-Lecker Kräuterkunde widmen wir uns mal etwas dem Oregano. Als klassisches Pizzagewürz ist er eigentlich nicht mehr wegzudenken wenn es um italienische Küche geht. Dabei hat das Origanum vulgare noch viel mehr zu bieten als nur (sehr) guten Geschmack zu verbreiten.
Herkunft des Oregano
Oregano gehört zur Familie der Lippenblüter (Lamiaceae) und ist eigentlich in Südeuropa heimisch. Der Gewöhnliche Dost oder Wilde Majoran, wie Oregano auch genannt wird, kommt aber mittlerweile wild auch in Nord- und Mittelamerika sowie in Skandinavien vor.
Merkmale & Sorten des Oregano
Die buschige Staude wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Sie besitzt einen reich verzweigten Wurzelstock, aus dem sie jeden Frühjahr neu austreibt. Im Sommer blüht Oregano mit rosalilalen Lippenblüten, die in Dolden sitzen. Die Kräuterpflanze enthält neben Bitter- und Gerbstoffen hauptsächlich ätherische Öle mit Thymol. Zerreibt man die frischen Blätter entströmt sofort sein herrlich würziger Duft.
Vom Oregano gibt es eine Vielzahl schöner Zierformen. So blüht „Album“ weiß und wird mit nur maximal 30 Zentimeter etwas kleiner. Eher für den Halbschatten geeignet sind gelbblättrige Sorten wie „Aureum“, da sie in der direkten Sonne schnell verbräunen. Als Bodendecker nutzt man oft auch die nur 20cm hoch werdende Sorte „Compactum“.
Standort Tipp: Oregano entfaltet sein volles Aroma nur, wenn er es sonnig und warm hat. Trockenheit verträgt er Gut – dauernde Nässe dagegen überhaupt nicht. Der Boden sollte sandig, nährstoffarm und wasserdurchlässig sein.
Oregano Kultur
Für einen Haushalt reichen meist 1-2 Pflanzen locker aus, weshalb man sich im Frühjahr vorkultivierte Pflanzen besorgen sollte. Oregano kann man im Frühjahr auch im Haus aussäen und später auspflanzen. Am besten planzt man nicht zu eng, ein Abstand von 20x20cm sollte schon sein. Im Winter deckt man die Pflanze vorsichtshalber mit Mulch oder Reisig ab, so dass man diese im Frühjahr wieder dicht über dem Boden abschneiden kann. So bilden sich schnell wieder reichlich neue Triebe.
Ernten kann man Oregano Pflanzen bis weit in den Herbst in dem man einfach die zarten Blätter und Triebspitzen abzupft. Wenn man Triebblätter trocknen möchte sollte man diese zur Blütezeit abschneiden, da ist der Oregano am aromatischsten. Er behält auch getrocknet und zerrieben sehr viel an seinem Aroma. Die Zweige lassen sich zudem sehr gut in Öl einlegen.
Dieses Gewürz wird schon seit einigen hundert Jahren dazu verwendet, mediterranen Gerichten eine herzhaft-warme Kräuternote zu verleihen. Das er auch als „Wilder Majoran“ bezeichnet und entsprechend oft mit dem verwandten Majoran verwechselt wird, erschwert die Spurensuche. Meist wird die Küche Süditaliens, wo Oregano so wunderbar mit Tomatensauce harmoniert, als Startpunkt seines weoltweiten Siegeszuges angesehen.
Würztippe mit Oregano und harmonische Gewürze
- Gebratener Schweinebauch (Schweinebraten Rezept)
- Lamm-Pastete
- Orecchiette mit Auberginen
- Gebratener Schellfisch
- Gefüllte Orangenschale
In Gewürzmischungen passt er sehr gut zu Basilikum, Knoblauch, Orangenschale, Sumach und Thymian
Rezepttipps
- Gehackte Walnüsse und zerstossenen Getrockneten Oregano zu gleichen Teilen geben einer cremigen Polenta Textur und Tiefe.
- Speck auslassen, zerstoßenen getrockneten Oregano in das warme Fett geben und als Basis für ein essigsaures Salatdressing verwenden.
- Zerstoßenen getrockneten Oregano mit zerkrümeltem Fetakäse und Oliven vermengen und über frisch gekochte Pasta geben.
Oregano – Das Pizzagewürz
Mit seinem bitter herben Geschmack verleiht Oregano nicht nur Pizzen seinen perfekten Geschmack. Auch Suppen, Nudel- und Fleischgerichte gibt das Kraut seine besondere Würze. Zudem ist er wichtiger Bestandteil vieler bekannter Gewürzmischungen, unter anderem auch dem weltberühmter „Kräuter der Provence“. Das hat wirklich fast jeder im Gewürzschrank stehen. Ist neben Basilikum, Thymian, Schnittlauch und Petersilie einfach Pflicht.
Weitere Verwendung von Oregano
- Heilwirkung – Die Bitterstoffe regen die unsere Gallentätigkeit an. Ein Tee aus 1 Esslöffel Oregano Kraut auf ¼ Liter Wasser lindert schnell Magen- und Darmerkrankungen wie Blähungen bis hin zu Durchfall. Mit Honig gesüßt ist er außerdem ein sehr gern genommenes Hustenmittel.
- Dekoration – Oregano ist in der Blütezeit wirklich eine wahre Zierde und locken so Schmetterlinge, Bienen und viele andere nützliche Insekten an. So passt er hervorragend in jeden Steingarten oder in den oberen Bereich einer Kräuterspirale. Getrocknete Blütenstände machen sich zudem sehr hübsch in kleinen Trockensträußchen.
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