Guajillo Chili – Mittelscharfe, zart rauchiger Chili
Guajillo-Chilis zählen zu den in Mexiko am häufigsten Chilisorten. Viele mögen ihre verträgliche Schärfe und ihren süßen Beerengeschmack mit den harzigen und tanninartigen Noten. Manchmal schmecken sie durch das Trocknen in der Sonne sogar ein bisschen rauchig. Sie sind für viele Gerichte und Gewürzmischungen eine Bereicherung. Man kann sie im Ganzen oder gemahlen als Gewürz benutzen oder aber die getrockneten Chilis in warmen Wasser einweichen und sie dann zu einer Würzpaste verarbeiten.
Herkunft und Erntesaison der Guajillo-Chili
Natürlich Mexiko, vor allem Durango, Aguascalientes und San Luis Potosi. Anbaugebiete findet man heute auch in Peru, China und den USA (vor allem Kalifornien und New Mexico).
Frische Guajillos werden auch Mirasol genannt, spanisch für „schaut in die Sonne„, weil die Früchte – im Gegensatz zu zahlreichen anderen Chilisorten – zunächst aufrecht wachsen. Die bis zu 15 Zentimeter langen und 2-3 cm dicken Schoten sind tief dunkelrot gefärbt, wenn sie im Oktober vollreif geerntet und zum Trocknen in die Sonne gelegt werden.
Wissenswertes über Guajillo Chili
Ihren Namen Guajillo, „kleine Kürbisrassel„, hat diese Chilisorte vom rasselnden Geräusch, das die Samen in der getrockneten Schote beim Schütteln machen (ähnlich wie beim Cascabel-Chili). Guajillos sind aus der tradizionellen mexikanischen Küche nicht wegzudenken. In manchen Gerichten kombiniert man sie mit den leicht nach Pflaumen schmeckenden Ancho-Chili. Doch auch außerhalb Mexikos ist man auf den Geschmack gekommen. In den USA bekommt man die Chilis in New Mexico, Texas und Arizona (fast) überall zu kaufen.
Die getrockneten Früchte werden meist eingeweicht, dann püriert und mit anderen Gewürzen zu tiefroter Enchilada-Sauce verarbeitet. Die Kombination aus Anchos und Guajillos nimmt man gerne für dunkelrote Mole-Saucen. Man kann die getrockneten Chilis auch zerstoßen und für Marinaden und Rubs – besonders lecker zu Huhn – verwenden oder Eintöpfe und Suppen damit würzen. Ihre Schärfe brachte den Chilis den Spitznamen travesio ein, was „Frechdachs“ oder auch „Wildfang“ bedeuten kann. Ob der Name passt, finden Sie am besten heraus, wenn Sie ein fruchtiges Dessert einmal mit Guajilli-Chili würzen.
Traditionelle Verwendung von Guajillo Chili
- typisch mexikanisch
- Mole und andere Saucen
- Gefüllte Hähnchenroulade
- Rindfleischeintopf
- Chilaquiles al guajillo (Maistortillas mit roter Sauce)
Würztipps und harmonische Gewürze
- Salsa de Tomatillo
- Kabeljausuppe
- Karamelisierte rote Zwiebeln
- Gebratenes Flanksteak
- Kirsch-Crumble
Besonders gut harmoniert diese Chiliart in Gewürzmischungen mit: Kümmel, Koriandergrün, Kreuzkümmel, Epazote und Knoblauch
Rezeptideen mit Guajillo-Chili
- Schnelle Chilisauce: eingeweichte Guajillo-Chilis mit frischem Knoblauch, Olivenöl, Zitronensaft und Salz mischen.
- Guajillo-Chilis entstielen, in schmale Streifen schneiden, zusammen mit Orangenzesten zu Rosenkohl geben und in der Pfanne rösten.
- Dicken Sie ihr Lieblings-Salatdressing mit Guajillo Pulver an.
Quelle und Buchtipp
Dieser Artikel stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.
Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.
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Euere Erfahrungen mit Guajillo-Chili?
Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.
Super leckere Chili Sorte. Schärfe eigentlich eher theoretisch als praktisch. Aber ist gut wenn man vollen Geschmack ohne stechenden Schmerz möchte. Bolognese, Gulasch, Barbeque Soßen, Salsa… wonderful