Granatapfel – Die älteste Frucht der Welt
Der Granatapfel ist eine symbolträchtige Frucht und spielt in der jüdischen Tradition, in Gebeten und bei Festtagsgerichten eine wichtige Rolle. In letzter Zeit erfreut sich auch bei uns der Granatapfel zunehmender Beliebtheit, vor allem aufgrund seiner medizinischen Vorzüge. Leider sind die frischen Früchte nur saisonal verfügbar, begrenzt haltbar und teuer. Die getrockneten Samen, persisch/indisch Anardana, hingegen sind lange haltbar. Ihre säuerlich-süße, zugleich herbe Note erinnert an Sumach und Amchoor.
Durch das Trocknen entsteht ein konzentrierter, melasseartiger Geschmack, der sich stark von den frischen Kernen abhebt. Ihre Konsistenz kann weich sein, mürbe oder hart, aber sie sorgen stets für einen schönen Knuspereffekt.
Herkunft und Erntesaison des Granatapfel
Der Granatapfel stammt ursprünglich aus den Gebieten vom Iran bis zum Himalaja. Anbaugebiete heute sind Indien, Teile Südost- und Vorderasien, Afrika, China und dem Nahen Osten (einschließlich Israel).
Granatapfelbäume aus der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae) erreichen Wuchshöhen bis zu 10 Meter und können 200 Jahre und älter werden. Die kugeligen roten Früchte reifen im September und Oktober und müssen geerntet werden, bevor sie aufbrechen. Das Innere der Frucht wird von dünnen Häuten in Kammern aufgeteilt, die dicht an dicht mit kantigen Samen gefüllt sind (insgesamt viele Hunderte). Jeden Samen umgibt eine glasige, saftig pralle, fleischig rosarote Hülle. Granatapfelkerne werden frisch gegessen oder in der Sonne getrocknet.
Wissenswertes über den Granatapfel
Der Granatapfel ist seit Jahrhunderten Inspirationsquelle für Kunst und Kunsthandwerk. Zur Zeit des Neuassyrischen Reichs galten die Bäume als heilig; sie zieren die römischen Mosaike von Pompeij, und für die Buddhisten zählen sie neben Pfirsich und Zitrone zu den drei gesegneten Früchten. Man geht davon aus, dass der Granatapfel die erste Frucht war, die der Mensch kultivierte.
Der gehaltvolle Saft half Karawanen bei der Durchquerung der Wüste, und die getrockneten Kerne sind seit Langem in der indischen und persischen Küche zu Hause. Sie bereichern Schmorgerichte mit Huhn wie das persische Fesendschän, das indische Karoffelgericht Aloo Anardana und Kalbsbries. Ganze Kerne machen sich gut im Salat, gemahlen passen sie zu Currywurst, Hummus, indischen sauren Chutneys und würzigen Trockenmarinaden.
Traditionelle Verwendung
- Muhammara (Paprika-Walnuss-Dip) – Iran
- Fesendschän (Schmorgericht mit Schweinefleisch, Walnüssen und Granatapfelkernen) – Iran
- Gülla´c (Süßspeise) – Türkei
- Grenadine (süßlich-herber Barsirup)
- Chiles en nogada (gefüllte Poblano-Chilies) – Mexiko
Würztipps und harmonische Kräuter
- Beeren-Lassi
- Geschmorte Lammhüfte
- Geröstete ganze Schalotten
- Barbeque-Glasur
- Haferkekse
In Gewürzmischungen passt Granatapfel sehr gut zu: Korandergrün, Fenchel, Ingwer, Safran, Sansho
Rezeptideen mit Granatapfel
- Halbierte Kirsch Tomaten mit getrockneten Granatapfelkernen bestreuen und im Backofen rösten
- Weiche Butter mit Granatapfelpulver verrühren und als süß-saueres Topping für Pancakes verwenden.
- Peppen Sie Ihre Radler auf: Limonade mit ein paar Prisen Granatapfelpulver verrühren und mit Bier mischen.
Quelle und Buchtipp
Dieser Artikel stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.
Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.
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Euere Erfahrungen mit Granatapfel?
Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.
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