Dill (Anethum graveolens) kennt bestimmt jeder als Würzkraut für Essiggurken.
Dill (Anethum graveolens) kennt bestimmt jeder als Würzkraut für Essiggurken. Auch bei vielen Fisch- und Lachsgerichten ist er sehr beliebt. Im siebten Teil unserer Kräuterkundeserie schauen wir uns mal an was Dill sonst noch so zu bieten hat.
Herkunft des Dills
Dill gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Das bereits bei den Ägyptern und Römern beliebte Heil- und Küchenkraut stammt vermutlich aus Vorderasien. Seitdem Mönche es im frühen Mittelalter in Europa eingeführt haben, ist es auch hier bei uns weit verbreitet.
Dill – Merkmale & Sorten
Der einjährige Dill wird im Aussehen leicht mit Fenchel verwechselt. Er kann bis zu einem Meter hoch werden, wobei die Stängel hohl und mit zart gefiederten Blättern versehen sind. Im Hochsommer erscheinen zahlreiche kleine, gelbliche Blüten in großen Dolden, aus denen später die bekannten Dillsamen heranreifen. Diese sind zunächst rund und zerfallen bei der Trocknung in zwei Teile. Die Vielzahl der enthaltenen ätherischen Öle verleiht dem Dill sein unverwechselbares, frisches Aroma.
Die interessanteste Dill Sorte ist der „Fernleaf“ mit farnähnlichen Blättern und einer langen Erntezeit.
Würztipps und harmonische Gewürze
Dill passt wunderbar zu …
- Thunfischsalat
- Sautierte Zucchini
- Gekochte Gerste
- Lauch-Velouté
- Gebackene Forelle
In Gewürzmischungen passt Dill gut zu: Fenchel, Zwiebeln, Oregano, Granatapfel, Estragon
Dill Kultur
Dill braucht es sonnig und warm, wegen seiner zarten Erscheinung sollte er vor Wind geschützt stehen. An solch einem Platz entfaltet er auch sein herrliches Aroma am besten. Dill begnügt sich mit nährstoffarmen Böden, sie gut feucht, aber nicht stau nass sein sollten.
Ab April kann im Freien ausgesät werden, am besten wiederholt man dies alle zwei bis drei Wochen, denn so hat man stets frisches Kraut zur Verfügung. Dill ist nämlich am aromatischsten, wenn er blüht. Will man bevorzugt das Kraut ernten, sät man dicht in Reihen. Sollen die Samen ausreifen, wird nur einmal im Abstand von etwa 20 Zentimeter ausgesät, denn die Pflanze lässt sich mit Ihren langen Pfahlwurzeln später schlecht umpflanzen. Dill lässt sich gut unter Gemüse säen, mit Möhren oder Gurken verträgt er sich zum Beispiel sehr gut. Der Boden sollte immer locker gehalten werden, damit keine Staunässe entsteht. Dill sät sich leicht aus und erscheint im Folgejahr meist ganz von selbst.
Die Blätter können das ganze Jahr über geerntet und frisch verarbeitet werden. Das meiste Aroma besitzen sie, wenn man sie nach Sonnentagen erntet. Sie lassen sich auch trockenen oder einfrieren, verlieren dann aber an Würzkraft. Die Samen sind erntereif, wenn sie sich bräunlich verfärben. Dann schneidet man die Samenstände ab und hängt sie kopfüber zum Trocknen auf. Die getrockneten Samen fallen dann von selbst auf ein darunter ausgebreitetes Tuch.
Der Rezept-Tipp: Gurken-Joghurt mit Dill
Dafür 2 kleine Salatgurken schälen, klein schneiden oder raspeln und dann mit 4 zerdrückten Knoblauchzehen und 4 Becher Naturjoghurt in einer Schüssel vermischen. Das Ganze wird mit ½ Bund Dill gewürzt und mit Oliven garniert. Guten Appetit.
Verwendung von Dill
- Kräuterküche – Frische Dill Blätter geben Fisch– und Gemüsegerichten, Soßen und Salaten frischen Geschmack. Am besten verreibt man sie, bevor man sie zugibt. Auch zur Herstellung von Essig oder zum Einlegen von Gurken ist Dillkraut sehr beliebt.
- Heilwirkung – Tee aus Dillsamen hilft bei Verdauungsbeschwerden und Blähungen. Er wirkt sogar leicht beruhigend, und da er harntreibend ist, kann er gut bei Nierensteinen eingesetzt werden. Bei stillenden Müttern steigert er die Milchsekretion.
- Zierwert – Dill ist mit seinem zartem Laub und den lockeren, gelben Blütendolde auch im Ziergarten eine durchaus hübsche Erscheinung. Besonders gut passt er in Staudenbeete. Die zarten Blütenstängel lassen sich zudem hervorragend in Blumensträußen verwenden.
Der besondere Tipp: Dillwein zum Einschlafen
Dazu erhitzen Sie eine Tasse Weißwein, die Sie über 1 Teelöffel getrocknete Dillsamen gießen. Der Wein wird abgeseiht und heiß in kleinen Schlucken getrunken. Um leichter einschlafen zu können, legten sich alte Griechen Dillkraut einfach auf die Augen.
Quelle: Dumonts Kleines Kräuter Lexikon
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