Die Kartoffeln – die wahrscheinlich unscheinbarste Delikatesse der Welt
Für viele sind die Kartoffeln nur ein weiteren Sattmacher. Für andere wiederum sind Kartoffeln die unscheinbarste Delikatesse weltweit. Kartoffeln sind sogar besser als Pasta, Reis und Brot, weil viel vielseitiger (habt ihr schon mal Pasta püriert?), pur (da muss nichts gemahlen, geknetet und gebacken werden) und frischer (Kartoffeln muss man nicht trocknen, die halten auch so).
Wir haben hier für euch das VOI-Lecker Kartoffel Wissen kompakt in einem Bericht. Wichtiges Grundwissen über die tolle Knolle:
Das Zentrum der Kartoffel-Kultur
Ja und typisch deutsch sind Kartoffeln auch. Was auch wirklich nichts Schlimmes ist, gerade beim Thema Kartoffeln. Vielleicht haben die Franzosen viel mehr Gerichte mit Kartoffeln auf der Speisekarte, in Irland essen die Menschen viel mehr von diesen Erdäpfeln und stammen tut die Kartoffel auch ganz sicher aus Amerika. Aber das absolute Zentrum der Kartoffelkultur liegt unbestritten bei uns in Deutschland. Hier wird sie schlicht mit ein bisserl Kümmel in der Schale gekocht – als Pellkartoffeln zum Brathering, Dosenfisch oder für Petersilienkartoffeln.
Wir schieben sie auch einfach in den Ofen und servieren dann zusammen mit Sauerrahm oder Quark. Geschätzt werden auch Salzkartoffel zur Grünen Sauce oder Bratkartoffel zu Spinat mit Eiern. Klassisch lieben wir die Kartoffel als Püree etwa zu Kalbsfleisch oder in Form eines Knödel zum Schweinsbraten.
In Deutschland gibt es Himmel und Erde, Currywurst mit Kartoffelsalat oder Kartoffelsuppe. International wird die Kartoffel aber auch sehr gerne genossen. Etwa als Pommes Frites, Kartoffelchips oder Gratin Dauphinois, italienische Gnochi und griechische Kartoffelcreme, Wieder Erdäpfelgulasch und Schweizer Rösti. Unglaublich vielseitig die Kartoffel was?
Die richtige Kartoffel zur richtigen Zeit für das richtige Gericht.
Eins ist klar, die Kartoffel ist für einiges zu haben. Doch nicht jede Kartoffel ist für alles gut. Denn irgendwie hat es die Kartoffel geschafft, sich ein paar Eigenheiten zu bewahren – trotz aller Zuchtversuche und Kreuzungen über all die in den Jahrhunderten auftauchenden und wieder verschwindenden Kartoffelsorten hinweg. Schließlich ist die Kartoffel ein richtiges Gemüse und nicht nur eine Portion Kohlenhydrate.
Ganz im Gegenteil: Ihr Gehalt an Stärke ändert sich je nach Sorte und Saison und das geht nach der Ernte sogar so weiter. Deswegen zu allererst die schlechte Nachricht: Eine Allzweckkartoffel gibt es einfach nicht und wird es auch nie geben. Aber dafür gibt es die fest-, vorwiegend fest und mehlig kochende Kartoffeltypen, führe und späte Kartoffelsorten, frische und Lagerkartoffeln. Deshalb auch gleich die gute Nachricht hinterher:
Die richtige Kartoffel zur richtigen Zeit und für das richtige Gericht – die hat es schon immer gegeben.
Wer immer wieder die verschiedenen Kartoffelsorten der Saison ausprobiert der kriegt auch schnell ein „Händchen“ dafür. Und falls nicht dann fragen wir einfach nach der richtigen Sorte oder die beste aktuell verfügbare Alternative.
Handelsklassen und Kartoffel Typen
Wie bei fast allen Gemüsearten oder Früchten ist die Handelsklasse das was einem als Verbrauchen wohl weniger interessiert. Denn die Handelsklassen sagen auch bei den Kartoffeln was über den praktischen Wert der Kartoffel für den Handel aus. Also wie haltbar, sauber oder robust ist sie. Geschmack ist bei der Handelsklasse kein Kriterium. Viel interessanter für uns Endverbraucher ist da schon der Kochtyp der Kartoffel, welcher auch immer auf dem Etikett steht. Wir unterscheiden deshalb folgende Kartoffel Typen:
- Fest kochende Kartoffeln. Diese sind eher länglich und nach dem Garen etwas „speckig“ – kernig im Biss, saftig mit feiner Struktur. Perfekte Kartoffeln also für Brat-, Pell- oder Salzkartoffeln. Die bekanntesten fest kochenden Kartoffeln sind: Forella, Linda, Eyquisa, Cilena, Nicola, Hansa, Sieglinde und die besonderen „Bamberger Hörnchen“.
- Vorwiegend fest kochende Kartoffeln kochen ebenfalls speckig aber locker und sind relativ fein in der Struktur. Gut sind sie ebenfalls für Salz- und Pellkartoffeln. Perfekt aber für Aufläufe, Rösti und Kartoffelpuffer. Bekannte Namen von vorwiegend fest kochenden Kartoffeln sind unter anderem Arkula, Agria, Christa, Sekura, Ukama, Alwara und Rosara.
- Mehlig kochende Kartoffeln haben meistens eine rundliche Form und kochen eher weich und trocken. Perfekt für Kartoffelpüree, Knödel, Kroketten, Küchlein, Aufläufe, Gulaschsuppen und Eintöpfe. Bekannte Namen von mehlig kochenden Kartoffeln sind Aula, Datura, Irmgard und die besonders geschätzten Sorten Adretta und Likaria
Aufbewahrung von Kartoffeln
Der beste Platz für Kartoffeln ist unter der Erde, weswegen fühlen sie sich in dunklen, trockenen und luftigen Kellern am wohlsten. Die Dunkelheit bremst das Auskeimen der Kartoffeln, Trockenheit bewahrt vorm Verfaulen und bei 3-6 Grad kühler Temperatur reift die Kartoffel nur sehr langsam nach. Bei Zimmertemperatur würde es die Kartoffel nicht länger als drei bis maximal 4 Wochen aushalten, in der wärmeren Küche sogar noch weniger.
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