Der Hot Dog – Deutsches Kultgericht mit langer Tradition

Der Hot Dog hat schon über 150 Jahre auf dem Buckel und gehört nach wie vor zu den beliebtesten Fast-Food-Gerichten der Welt. Der „heiße Hund“ besteht aus einem länglichen Hot Dog Brötchen und aus einem warmen Hot Dog Würstchen. Verzehrt wird das beliebte Gericht mit Senf, Ketchup, Röstzwiebeln, Gurken und Sauerkraut.

Woher stammt der auffällige Name für den Hot Dog?

Über die Entstehung des bekanntesten Hundes der Welt ranken sich unzählige Anekdoten und zahlreiche Gerüchte. Es gibt nicht gerade wenige Menschen, die der Meinung sind, dass der Hot Dog aus den USA stammt. Dies ist jedoch nicht die ganze Wahrheitt. Auch wenn die leckere Kombination aus Hot Dog Würstchen und Hot Dog Brötchen ihren weltweiten Siegeszug definitiv in den USA begonnen hat, stammt das beliebte Fast Food Gericht aus Deutschland. Die Erfindung des Namens beansprucht die deutsche Stadt Frankfurt am Main für sich. Das weltberühmte „Frankfurter Würstchen“ wurde erst in den 1850er Jahren verkauft. Doch 3 Jahre zuvor soll ein zugezogener Metzger aus Coburg namens Johann Georg Hehner in Frankfurt eine warme Wurst in einem weichen Brötchen angeboten haben. Diese Information deckt sich mit der unbestrittenen Tatsache, dass der Erfinder des HotDogs, Charles Feltman, die Wurst in seinem Fast Food Gericht unter dem Namen „Frankfurter“ verkauft hat.

Die deutschen Einwanderer brachten nicht nur ihre frankfurter Hot Dog Würstchen in die USA, sondern nahmen ihren liebsten Vierbeiner, den deutschen Dackel, mit. Ein emeritierter Professor der Roosevelt University (Illinois) namens Bruce Kraig vermutet, dass die zahlreichen Witze über die kleinen, länglichen Hunde mit den kurzen Beinen verantwortlich für den Namen „Hot Dog“ sind. Auch Andrew F. Smith, ein US-amerikanischer Kulturhistoriker, unterstützt diese Vermutung. Laut Smith waren die deutschstämmigen Metzger in den USA dafür bekannt, dass sie sich „wurstförmige Hunde“ hielten. Zudem herrschte viele Jahre lang Unsicherheit über die Inhaltsstoffe der leckeren Kombination aus Brötchen und Hot Würstchen. Somit hielt sich das seltsame Gerücht lange, dass die armen Dackel zu sogenannten „little-dog sausages“ verarbeitet wurden.

Zum Glück war dies nur ein Gerücht und entsprach keinesfalls der Wahrheit. Eines ist aber gewiss: Der Hot Dog blickt auf eine lange und interessante Geschichte zurück.

Die Geschichte des Hot Dogs

Das aus der Kombination aus einem weichen Weizenbrötchen und einer warmen Wurst ein absolutes Kultgericht werden würde, hätte sich ein deutscher Einwanderer namens Charles Feltman wohl noch nicht einmal zu träumen gewagt. Der Deutsche erblickte im Jahr 1841 in Hannover das Licht der Welt und erlernte den Beruf des Bäckers.

Zunächst steckte Charles einfach eine Wurst in ein passendes Brötchen, gab etwas Sauerkraut hinzu und bot das Essen in einem umgebauten Handkarren an. Mit dieser Idee traf Charles definitiv einen der wichtigsten Nerven der Großstädter: Diese entdecken das schnelle Essen im Gehen ohne das lästige Besteck für sich. Der heutige Hot Dog wurde im Jahr 1867 erfunden. Alleine in diesem Jahr konnte Charles, laut eigenen Aussagen, die Kombination aus Hot Dog Brötchen und Hot Dog Würstchen über 3.600 mal verkaufen. Durch den großen Erfolg konnte Feltman seinen beliebten Handkarren für unglaubliche 10 Cent verkaufen und im Jahr 1871 ein eigenes Restaurant namens „Feltman’s Restaurant and Beer Garden“ eröffnen. Der anhaltende Erfolg ermöglichte Charles schon bald einen Ausbau zu einem riesigen Vergnügungspark.

Sein Betrieb füllte um die Jahrhundertwende herum einen ganzen Straßenblock, der aus insgesamt 9 Restaurants, einem riesigen Biergarten mit 2 Bars und aus einem Hotel samt Ballsaal bestand. Zur weiteren Ausstattung zählten ein komfortables Badehaus, ein großes Freilichtkino, ein Karussell und eine Achterbahn. Zu dieser Zeit handelte es sich sogar um den größten Restaurantkomplex der Welt und in diesem wurden über 5,2 Millionen Gäste pro Jahr bewirtet. Die Nachkommen von Feltman verkauften den riesigen Gebäudekomplex in den 1940er Jahren. Nur 14 Jahre später, im Jahr 1954, wurde das weltbekannte „Feltman’s“ leider endgültig geschlossen.

Nach vielen Jahren der Abstinenz wurde der Name im Jahr 2015 wiederbelebt. Der neue Firmeninhaber Michael Quinn lotse jahrelang unzählige Touristen durch Coney Island und konnte sich die Rechte am „Feltman’s“ sichern. Somit werden in den USA wieder HotDog unter dem Namen des Erfinders verkauft. Michael Quinn ist aber nicht der einzige Hot Dog-Verkäufer mit einem Bezug zur ruhmreichen Geschichte des deutschen Bäckers. Nathan Handwerker arbeitete viele Jahre lang für Charles Feltman und eröffnete im Jahr 1916 seinen eigenen Hot Dog-Stand. Der große Unterschied zu seinem Ex-Chef: Nathan Handwerker bot die Hot Dogs zum halben Preis an! Sein Geschäft, die „Nathan’s Famous Inc.“ gibt es heute noch und somit ist die Jahrzehnte lange, spannende HotDog-Geschichte noch lange nicht zu Ende geschrieben.

Hot Dog Party

verschiedene Hot Dog Versionen auf unserer Party

Beliebte internationale Varianten des Hot Dogs

Das HotDog Würstchen im Brötchen wird in vielen Ländern unter dem gleichen Namen verkauft. In Deutschland und in den USA kommt hauptsächlich die klassische Version des Hot Dogs zum Einsatz. Weltweit gibt es fast unzählige Varianten des Hot Dogs und diese unterscheiden sich geschmacklich und optisch voneinander.

Niederlande, Schweden und Dänemark

In den Niederlanden heißt der heiße Hund nicht Hot Dog, sondern „Broodje Aap„. Ins Deutsche übersetzt trägt das beliebte Gericht den Namen Affenbrötchen. Anstatt einem klassischen Hot Dog Würstchen wird in den Niederlanden eine Frikandel serviert. Dabei handelt es sich um eine Frikadelle, die in eine wurstähnliche Form gepresst wurde. Zusätzlich bevorzugen die Niederländer Schmorzwiebeln. Die schwedische Variante des Hot Dogs klingt etwas gewöhnungsbedürftig ist jedoch für die Nordländer ganz normal. Im Hot Dog Brötchen befinden sich karamellisieren Zwiebeln, Preiselbeerkonfitüre und Bratensauce. In Dänemark werden keine normalen Würstchen, sondern Rode Polser in das Hot Dog Brötchen gelegt. Dies leuchtend rot gefärbten Würste werden entweder gebraten oder gebrüht und anschließend mit Röstzwiebeln, süß-sauren Gurkenscheiben, Remoulade, Senf und Ketchup verzehrt.

DDR, Brasilien, Frankreich, Griechenland und Österreich

Sogar in der damaligen DDR gab es eine Kopie des Hot Dogs. Das beliebte Gericht wurde unter dem Namen „Ketwurst“ angeboten. Das Wort setzt sich aus den Begriffen Ketchup und Wurst zusammen. Im brasilianischen HotDog befindet sich eine große Menge Kartoffelpüree. Des Weiteren verzehren die Einheimischen das Kultgericht mit kleingehackten Tomaten und Kartoffelchips. In Frankreich wird kein klassisches Hot Dog Brötchen, sondern ein Stück weiches Baguette verwendet. In Griechenland wird der HotDog wie gewohnt in einem Hot Dog Brötchen mit einem Hot Dog Würstchen verkauft, jedoch mit Salatgurke, schwarzen Oliven und Tsatsiki verzehrt. In Österreich befindet sich im Brötchen kein Wiener Würstchen, sondern eine Bratwurst.

Südsee, Japan, Korea und Thailand

In der Südsee wird der HotDog von den Einheimischen gerne in einer fruchtigen Ausführung mit Ananas und Frühlingszwiebeln verzehrt. Die Japaner verzichten sogar bei diesem Gericht nicht auf eine aus Wasabi hergestellte Mayonnaise, eingelegten Ingwer und einen besonders scharfen Meerrettich. In Korea schwören die Einwohner auf rote Zwiebeln und ihr Nationalgericht Kimchi. Der thailändische HotDog wird von den Einheimischen mit Karotten, Koriander und Erdnusssauce verzehrt.

1 Antwort
  1. Franz
    Franz sagte:

    Grias Eich 🙂

    Ich als Österreicher muss Euch korrigieren… im Hot Dog ist bei uns sehr wohl eine Frankfurter / Wiener… die Bratwurst ist in der „Bosna“. Weiches Brot, meist mit Ketchup, rote Zwiebel würfeln und Currypulver.

    Kulinarische Grüße
    Franz

    Antworten

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