Bockshornklee – Würziges, nach Ahorn duftendes Gewürz

Wahrscheinlich haben Sie Bockshornklee schon ein paarmal gegessen, ohne es zu wissen. Er ist oft Bestandteil von Currypulvern und anderen indischen Gewürzmischungen. Das verdankt er seinem süßlichen, zwiebelähnlichen Duft, aber auch seinem Stärkegehalt, der Suppen, Eintöpfe und Marinaden sämig macht. Sein Aroma wird oft mit Ahornsirup oder verbranntem Zucker verglichen. Durch das Anrösten werden Bockshornklee Samen dezenter und nussiger im Geschmack, während Blätter bitter werden.

Bockshornklee

Herkunft und Erntesaison von Bockshornklee

Bockshornklee stammt ursprünglich aus Südosteuropa und Vorderasien. Anbaugebiete heute findet man vor allem in Indien und im Mittelmeerraum (einschließlich Nordafrika).

Die an Klee erinnernden Blätter können durchgehend geerntet werden und wachsen immer wieder nach. Bis zu drei Ernten sind möglich. Zwar sind auch die bitteren Keimlinge essbar, aber in Indien erntet man normalerweise die Blätter. Etwa drei Wochen nach der Keimung können sie geschnitten werden. In Europa und Kanada, wo die Pflanze zur Gewinnung der bernsteinfarbenen, drei- oder viereckigen Samen angebaut wird, sind die etwa 75 Zentimeter großen Pflanzen mit weißen Blüten und sichelförmigen Schoten im Herbst erntereif.

Wissenswertes über den Bockshornklee

Die Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae) ist auch unter dem Namen „indisches Heu“ bekannt. In Indien und im Nahen und Mittleren Osten werden die frischen Blätter auf dem Markt verkauft und landen meist in Suppen und Eintöpfen. Spitzenköche beziehen die Samen aus Indien und getrocknete Blätter aus der Türkei, wo sie für Gewürzmischungen und Pastirma (Rinder-Dörrfleisch) verwendet werden.

In Indien werden die gehackten frischen Blätter oft in den Naan-Teig gegeben, und im Nahen Osten und in Teilen Ostafrikas verwendet man sie wie Spinat. Die getrockneten Blätter sind essenzielle Zutat des persischen Lammeintopfes ghormeh sabzi, während die bittersüße Note der getrockneten Samen indische Currys, sambar (südindische Bratensauce) und Gewürzmischungen bereichert.

Bockshornkleesamen gelten als gesund, sollen gut für Durchblutung und Blutdruck sein. Viele übergiessen die Samen mit kochendem Wasser, lassen es ein paar Minuten ziehen und trinken dann die goldene Flüssigkeit kalt oder warm. Der Aufguss wirkt sehr beruhigend und ist gut für die Verdauung. Man kann die Samen sogar mehrmals aufgiessen und danach, wenn sie weich sind, noch für einen Salat verwenden.

Traditionelle Verwendung

  • Hilbeh (Gewürzmischung mit Knoblauch) – Jemen
  • Pastirma (Dörrfleisch) – Türkei und Armenien
  • Cemen (Würzpaste) – Türkei
  • Chapati (Fladenbrot) – Indien
  • Panch phoron (Fünf-Gewürze-Pulver) – Bangalen

Würztipps und harmonische Gewürze

  • Knoblauchpüree
  • Kichererbsensuppe
  • Bulgursalat
  • Lammspieße
  • Apfel-Chutney

Gut mischen lässt sich Bockshornklee mit Kreuzkümmel, Macis, Orangenschale, Pimentón, Sternanis

Rezeptideen mit Bockshornklee

  1. Getrocknete Bockshornkleeblätter mit Rucola, Haselnüssen und Olivenöl im Mixer (z.B. Thermomix) zu Pesto verarbeiten.
  2. Bockshornkleesamen und Orangenschale mit kochendem Wasser übergießen, abseihen, mit Honig süßen. Heiß oder kalt ein Genuss.
  3. Entenbrustscheiben mit gemahlenem Bockshornklee würzen und mit entsteinten frischen Kirschen kochen.

Quelle und Buchtipp

Dieser Artikel stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.

Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.

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Euere Erfahrungen mit Bockshornklee?

Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.

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