Bergminze – Das wilde Mittelmeerkraut mit herrlichem Duft

Vor einigen Jahren gab mir ein italienischer Koch einen kleinen Beutel Bergminze zum Probieren und nannte sie nipitella. Mir gefielen die Oregano-Noten und die Anklänge an Minze, Salbei und Bohnenkraut. Der Geschmack erinnert stark an die Za´atar-Kräutermischung welche in Israel sehr beliebt ist. Die getrockneten Blätter der Bergminze ergeben einen leckeren Tee, zum Kochen sind die frischen Blätter besser geeignet. Die kleinen Blüten schmecken milder und machen sich gut als Garnitur im Salat.

Bergminze

Herkunft und Erntesaison der Bergminze (Calamintha Nepeta)

Bergminze kommt aus Italien und wird im Mittelmeerraum, Europa und in Teilen Amerikas angebaut. Der buschige mehrjährige Strauch aus der Familie der Lippenblüter (Lamiaceae) wächst im Mittelmeerraum wild, besonders häufig in der Toskana und in Umbrien. Kleine grüne Blätter bedecken die bis zu 50 cm hohen Stängel. Geerntet wird ab Mai/Juni den ganzen Sommer hindurch. Die bei Schmetterlingen beliebten, winzigen rosa Blüten blühen ab August etwa sechs Wochen lang, bevor die Pflanze die alljährliche winterliche Wachstumspause einlegt.

Wissenswertes über Bergminze

Außerhalb Italiens wird das Kraut manchmal auf Bauernmärkten oder als Topfpflanze angeboten. Im Mittelalter schätzte man die Bergminze besonders als Heilpflanze, und in der mediterranen Küche, allen voran der Italiens, ist sie seit vielen hundert Jahren eine gängige Zutat. Wenn Sie in Italien sind fragen Sie nach mentuccia, nipitella oder nepitella. Aber Vorsicht, nicht mit den verwandten Arten Calamintha officinalis (Waldquendel) und Calamintha grandiflora (Großblütige Bergminze) verwechseln: Sie sehen sich ähnlich, sind aber nicht das Gleiche.

In der Türkei dienen die Blätter manchmal als Ersatz für Minze. Viele mögen Bergminze gerne in einfachen Nudelgerichten oder, mit Olivenöl und Zitronensaft, im Salatdressing. Auch zu gegrilltem Fleisch und Meeresfrüchte passt Bergminze sehr gut. Wenn man sie mit Artischocke mit kocht, mildert sie deren Bitterstoffe und eröffnet die Option, ein Glas Wein zur Artischocke zu genießen, ohne das sich der gefürchtete metallische Geschmack einstellt.

Traditionelle Verwendung

  • Garnelen mit Bergminze, Knoblauch und roten Chilis – Sardinien
  • Geschmorte Artischocken – Toskana
  • Waldpilze mit Bergminze – Italien
  • Risotto – Italien
  • Gegrillter Fisch – Türkei

Würztipps und harmonische Gewürze

Bergminze passt optimal zu:

  • Käseomelett
  • Dicke-Bohnen-Suppe
  • Schweinefrikadellen
  • Pilzlasagne
  • Lammbraten

Besonders gut harmoniert Bergminze mit Anis, Fenchel, Grünem Pfeffer, Zitronenschale, Salbei

Rezeptideen

  1. Gemahlene Bergminze mit Paniermehl, Olivenöl und gehacktem Knoblauch vermengen und über gedämpften Spargel geben.
  2. Ziegenfrischkäse in Scheiben schneiden, mit Olivenöl und gemahlener Bergminze würzen und kurz angrillen; auf Toast servieren.
  3. Dicke Orangenspalten mit Olivenöl, gemahlener Bergminze und Salz würzen; auf den Grill legen; köstlich zu gegrillten Meeresfrüchten.

Quelle und Buchtipp

Dieser Artikel stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.

Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.

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Euere Erfahrungen mit Bergminze?

Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.

1 Antwort
  1. BissigeKatze
    BissigeKatze sagte:

    Ich hab die großblütoge Bergminze zufällig gefunden wegen ihres ungewöhnlichen Aussehens, Geruch und dann hab ich auch ein Blatt gekostet (ich wusste daß es ein lippenblütler ist, und sicher nicht giftig. Ich kenne ja schon alle gefährlichen Pflanzen hier)
    Ich finde die schmeckt nach Bonbons, ich nehme sie gern für Tee oder Schnaps 😋
    Und mein Thymian ist korsischer, nicht der gewöhnliche. Gewöhnlicher Thymian schmeckt mir nicht. Es ist gut noch andere Gewürze zu kennen als immer nus das normale. Hast du je Fleisch mit Gundermann gewürzt?
    Oder Kuchen mit Weintrauben gegessen? Oder die Blätter und Stengel vom Knoblauch verwendet (wenn die Blüte sich öffnet schmecken sie nicht mehr.) Porreeblätter sind auch nicht schlecht zum würzen. Ich nehme immer das äußerste Blatt (also das älteste), so kann der Porree weiter wachsen bis ich ihn ernte.

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