Berberitze – erstaunlich wandelbare säuerlich-süße Beeren

Anders als bei vielen anderen Trockenfrüchten wird der Berberitze weder Zucker noch Schwefel zugesetzt, sodass ihr natürlicher Geschmack voll zur Geltung kommt – sie schmecken definitiv besser als sie riechen. Da Berberitze viel Pektin enthält, ist sie auch für Marmelade und Gelee gut geeignet.

Berberitze

Herkunft und Erntesaison der Berberitze (Berberis Vulgaris)

Die Berberitze stammt aus Mittel- und Südeuropa, Nordwestafrika und Vorderasien. Große Anbaugebiete gibt es heute im Iran (Khorasan), in Nordeuropa, Großbritanien und USA (Neuengland).

Die Gewöhnliche Berberitze Berberis vulgaris aus der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) ist ein mehrjähriger, wild wachsender Strauch. Aus den gelben Blüten (Blütezeit Mai bis Juni) entwickeln sich im Spätsommer und Frühherbst längliche, rote Beeren, die traditionell von Hand geerntet werden. Man schneidet die Äste ab und lässt die Beeren trocknen.

Wissenswertes über die Berberitze

Im Süden der iranischen Region Chorasan werden seit etwa 200 Jahren Berberitzen kultiviert. Etwa im 17. Jahrhundert soll die Pflanze in die USA gebracht worden sein: Man fand die Kombination aus dichter Dornenhecke und intensiv roten Früchten, die als Färbemittel und zum Marmeladekochen geeignet waren, praktisch. Was die Amerikaner nicht wussten, war, dass die Berberitze sich als perfekter Wirt für Getreiderost erwies, was landesweit zu großen Einbrüchen in der Weizenernte führte.

Anfang des 20. Jahrhunderts war die Berberitze in den USA fast ausgerottet. Nur in Neuengland gibt es nach wie vor große Bestände, dort werden Berberitzen essigsauer eingelegt und zu Fisch oder Fleisch gereicht. Auch in Europa führte der Zusammenhang zwischen Getreiderost und Berberitze zur Vernichtung fast aller „Sauerdorn„-Pflanzen.

Das erklärt die vergleichsweise hohen Preise der kleinen Beeren. Die Perser, die Berberitzen zereshk nennen, achten darauf, nur Beeren allerbester Qualität zu kaufen. Da Berberitzen sich schnell dunkel verfärben können, bewahrt man sie am besten im Kühlschrank auf. Wir empfehlen außerdem, die Beeren im Ganzen aufzubewahren (der Versuch sie zu mahlen ergibt eine Paste) und sie mit ganzen Gewürzen zu kombinieren. Manche hacken sie aber auch grob mit dem Messer.

Traditionelle Verwendung

  • Zereshk polo (Huhn mit Reis und Berberitzen) – Iran
  • Korehste khalal badam (Lamm mit Mandelblättchen und Berberitzen) – Iran
  • Lammspieß Gewürz – Georgien
  • Currys – Indien
  • Marmelade – Frankreich

Würztipps und harmonische Gewürze

  • Joghurtparfait
  • Apfel-Chutney
  • Waldorfsalat
  • Lamm-Slider
  • Couscous

Berberitze harmoniert sehr gut mit Kümmel, Kardamom, Dill, Fenchel, Estragon

Rezeptideen

  1. Schnelles raffiniertes Dressing: Ganze Berberitzen mit griechischem Joghurt, Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer verrühren.
  2. Berberitzen, Olivenöl und Orangensaft über Blumenkohlröschen geben und in den heißen Backofen schieben.
  3. Dicke Marinade für Schweinefleisch: Berberitzen mit Apfelsaft, Salz und etwas scharfer Sauce im Mixer pürieren.

Quelle und Buchtipp

Dieser Artikel über Berberitze stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.

Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.

Käuflich erwerben können Sie das Buch natürlich ganz einfach online. Klicken Sie dazu einfach auf das Bild links 😉

Euere Erfahrungen mit Berberitze?

Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.

1 Antwort
  1. Ute
    Ute sagte:

    Hi,
    ich mache gerne Berberitze in einen israelischen Salat! d.h. Tomate, Gurke, Paprika, in kleine Würfel schneiden, Zitronensaft, Datteln und Berberitze, dann Olivenöl!
    So habe ich es auch in Israel gegessen.

    Antworten

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