Anis – süßliches Gewürz das nach Fenchel und Kümmel duftet

Anis vereint Anklänge an Fenchel, Kümmel, Süßholz und Kampfer in sich und hat auch säuerliche Noten. Sein lang anhaltendes Aroma und seine natürliche Süße machen ihn zu einer guten Zucker-Alternative in Broten und süßen wie herzhaften Gerichten. Sehr gerne kombiniert man Anis mit Fisch und Meeresfrüchten, aber auch mit Obst und Schokolade. Die kleinen Früchte (meist, botanisch eigentlich inkorrekt, als Samen bezeichnet) kann man im Ganzen zu Würzmischungen geben. Beim Draufbeißen entfalten sich die vielfältigen geschmacklichen Ebenen, in Verbindung mit einem erfrischenden, kühlenden Gefühl – er verleiht Gerichten eine wunderbare Komplexität.

Anis

Herkunft und Erntesaison von Anis (Pimpinella Anisum)

Anis kommt aus dem östlichem Mittelmeerraum, Ägypten und dem Nahem Osten. Der Anbau findet in Vorderasien, Europa und Nordamerika statt.

Die einjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblüter (Apiaceae) erreicht Wuchshöhen bis zu 60 Zentimeter und bildet im Juli weiße Blüten aus. Von August bis September reifen die Samen aus; zur Ernte wird die gesamte Pflanze abgeschnitten. Nach einer Trockenzeit von etwa einer Woche werden die Stängel gedroschen, um die Samen herauszulösen.

Wissenswertes zu Anis

Anis (nicht zu verwechseln mit Sternanis!) ist mit Cumin, Dill und Kümmel verwandt. Schon im alten Ägypten, 1500 v. Chr., ist sein Gebrauch belegt, und die Römer sollen einen Ansikuchen namens mustacae gebacken haben, um die Verdauung zu fördern. In Deutschland wird das Gewürz mit dem Lakritzgeschmack seit Jahrhunderten für Gewürzkuchen und Suppen verwendet. In Frankreich, Italien und Spanien steckt Anis in diversen Kräuterlikören, außerdem im türkischem Raki und natürlich im griechischen Ouzo.

Auch die jungen Blätter sind verzehrbar, man kann sie roh oder gekocht als Salat, in Suppen oder Eintöpfen verwenden oder einen Tee aus ihnen brauen.

Heute begegnet uns das charakteristische Lakritzaroma in vielen Süßwaren und Kaugummis, ist dort aber oft künstlichen Ursprungs. Die im Anis enthaltenen ätherischen Öle gelten als altbewährtes Heilmittel bei Atemwegserkrankungen, insbesondere Bronchitis.

Tradidionelle Verwendung

  • Pastis (Anisschnaps) – Frankreich
  • Pain d´epices (Gewürzbrot) – Frankreich
  • Ouzo (Ansisschnaps) – Griechenland
  • Pizzelle (dünnes Waffelgebäck) – Italien
  • Biscotti (doppelt gebackene Kekse) – Italien

Würztipps und harmonische Gewürze

Zu diesen Gerichten passt Anis wunderbar:

  • Sellerieremoulade
  • Fenchel-Velouté
  • Gebratene Lammkeule
  • Anisplätzchen
  • Pfirsich-Crumble

Anis harmoniert optimal mit Kümmel, Nelke, Macis, Rosa Beeren und Estragon

Rezeptideen mit Anis

  1. Radieschensalat mit einem Dressing aus Olivenöl, grobem Salz, Orangensaft und Anis.
  2. Anissamen im Pasteten- oder Quicheteig setzen tolle Akzente in Sachen Geschmack und Textur.
  3. Heben Sie Ihren Thunfischsalat mit Anis, schwarzen Oliven und Zitronensaft auf das nächste Level.

Quelle und Buchtipp

Dieser Artikel stammt aus dem Buch „GEWÜRZE Auswählen – Kombinieren – Schmecken“ vom New Yorker Gewürz-Guru Lior Lev Sercarz.

Dieses 2017 in Deutschland erschienene Fachbuch zum Thema Gewürze ist in unseren Augen eines der besten seiner Art. Können wir also wirklich wärmstens empfehlen.

Käuflich erwerben können Sie das Buch natürlich ganz einfach online. Klicken Sie dazu einfach auf das Bild links 😉

Euere Erfahrungen mit Anis?

Habt Ihr schon mal Erfahrungen mit dem Gewürz gemacht? Würde uns sehr freun wenn Ihr uns diese hier kurz mitteilt.
Danke und bis bald.

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